Sessionsorden 2006/2007

James Rizzi

Schon seit Jahren gibt die Braunschweiger Karneval-Gesellschaft von 1872 e. V. (BKG) mit Hilfe des Galeristen Olaf Jaeschke von Künstlerhand entworfene Orden heraus.

Im letzten Jahr gestaltete Adi Holzer den Orden, für die kommende Session schuf James Rizzi den Karnevalsorden, der ab dem 11.11. an verdiente Karnevalisten und Förderer der BKG verliehen wird.
Der Künstler James Rizzi wurde 1950 in Brooklyn/New York geboren und machte 1974 seinen Abschluss in Bildender Kunst an der University of Florida. Im gleichen Jahr machte er mit Gemälden und Drucken am Washington Sqare und in Brooklyn Heights von sich reden.

Sein künstlerischer Aufstieg und der damit verbundene Bekanntheitsgrad ist beispiellos. Rizzi entwarf Albumcavers, der Tom Tom Club veröffentlichte Musikvideos, animiert durch Rizzi-Figuren, er entwarf für die Fuji Bank ein Sparbuch, für Yanoman Toys ein Puzzle und war immer wieder mit bedeutenden Ausstellungen unterwegs. 1992 kam es zur Buchveröffentlichung „Rizzi“ mit Beiträgen von Glenn O´Brien, die Weralit AG aus Hannover beauftragte ihn mit architektonischer Malerei, und ein Jahr später entwarf Rizzi für den Europaboxmeister Henry Maske gar einen Boxmantel.
James Rizzi war inzwischen überall bekannt.

Ob er für die Rosenthal Porzellan-Manufaktur Entwürfe von Vasen, Dosen und Kannen vorlegte, oder für Phillip Morris Aschenbecher entwarf, er ist heute auf den ganzen Welt gefragt.
In Braunschweig machte sich Rizzi einen Namen mit dem Rizzi-Haus, das zunächst umstritten war, in der Zwischenzeit aber nicht mehr aus Braunschweig wegzudenken ist. Hunderttausende Besucher aus der ganzen Welt sind schon nach Braunschweig gekommen, um dieses Haus zu sehen.

Bunt, schrill, schräg, so wird das Rizzi-Haus in einer Broschüre genannt. Das wohl fröhlichste Haus Deutschlands, das Happy Rizzi House, steht seit 1998 in Braunschweig. Ernst-Johann Zauner schrieb über Rizzis Werk einmal: „Die häufig dreidimensionalen, ausgelassenen, lustigen und farbenfrohen Werke sind eine Hommage an das pulsierende Leben der Millionenmetropole. Doch neben seinem malerischen und grafischen Werk fühlt sich Rizzi immer wieder von ungewöhnlichen Projekten magisch angezogen.“
Ausschnitte aus dem Happy Rizzi House hat der Künstler nun für einen Karnevalsorden der BKG ausgewählt. Über diesem Kunstwerk thront die Narrenkappe mit dem Wappen der Braunschweiger Karneval-Gesellschaft.

Dieser neue Karnevalsorden erweitert die Galerie der Orden, die man heute schon getrost eine „Kunstgalerie“ nennen darf.

2005 – Gaby Baginsky

Gaby Baginsky

Beim großen Büttenabend der Braunschweiger Karneval-Gesellschaft von 1872 e. V. (BKG) am 22. Januar 2005 im großen Saal der Stadthalle zu Braunschweig wird wieder der begehrte Orden „Till – der Schelm – ein Mensch“ verliehen. In dieser Session zum 22. Mal. Die Auszeichnung bekommt eine temperamentvolle Frau, die uns mit ihren heiteren, aber trotzdem niveauvollen deutschen Schlagern seit mehr als 30 Jahren Freude bringt: Gaby Baginsky.

Die quirlige Gaby Baginsky wurde in Niedersachsen geboren. Aus ihrem Alter macht sie keinen Hehl; einer ihrer letzten Schlager, „Mit 50 ist das Leben eben lang noch nicht vorbei“, verrät es uns. Schon mit 16 Jahren sang sie auf einer Bühne im Münsterland, die erste Schallplatte ließ nicht lange auf sich warten. Mehr als 70 Singles und an die 20 Longplays hat sie seit dem auf den Markt gebracht, darunter auch den immer noch gespielten Titel „Der Rum von Barbados“. 25 Mal konnte man die Künstlerin in der ZDF-Hitparade bewundern, mehr als 30 Mal in der SWR-Schlagerparade. In den Fernsehsendungen „Die goldene Eins“, „Wunschbox“, „Feste der Volksmusik“, „Immer wieder Sonntags“, „Musikantenscheune“, „Musik liegt in der Luft“ und vielen, vielen anderen ist Gaby Baginsky ein stets gern gesehener und gehörter Gast. Sie bringt mit ihren Liedern Sonnenschein in die deutschen TV-Stuben. Stimmung, frohe Laune, Ausgelassenheit, ehrlicher Humor und Pep gehören neben der ausgezeichneten Stimme zu ihren „Markenzeichen“.

Die wohl besten Alben von Gaby Baginsky sind die in den Jahren 2003/2004 herausgekommenen mit den Titeln „Echte Wunder“ und „So ist das Leben“. Mit den Auskoppelungen „Mit 50 ist das Leben eben lang noch nicht vorbei“ und „Man kann nicht immer nur gewinnen“ landete sie Top-Hits, die sich vier Monate in den Maxi Media Control Schlagercharts hielten. Gaby Baginsky zählt zu den besten und beliebtesten Schlagersängerinnen Deutschlands. Deshalb kann man sie nicht oft genug an einen ihrer frühen Schlager erinnern: „Häng die Gitarre nicht an den Nagel“.

Sessionsorden 2005/2006

Adi Holzer

der bei Wien geboren wurde und seit fast 40 Jahren in der Nähe von Kopenhagen lebt, ist nicht nur weltweit als Künstler bekannt, er hat auch in Braun-schweig bedeutende Spuren hinterlassen.

Der Braunschweiger Karneval-Gesellschaft von 1872 e. V. (BKG) ist es in diesem Jahr mit Hilfe des Galeristen Olaf Jaeschke gelungen, Adi Holzer zu bewegen, den Karnevals-orden für die Session 2005/2006 zu entwerfen. Nachdem man Holzer im Januar 2005 bat, sich einmal Gedanken über einen solchen Orden zu machen, reagierte er prompt. Schon Ende Januar schickte er den Entwurf eines „Janus-Till“ mit den Worten: „Es war mir eine Freude, Ihnen dienen zu können.“ Dieser Orden erweitert die Reihe künstlerisch gestalteter Orden um ein besonders schönes Exemplar. Am 11. im 11., dem Beginn der närrischen Zeit, sowie am Büttenabend der BKG am 4. Februar 2006, wird der Orden an verdienstvolle Mitglieder und Sponsoren verliehen.

Adi Holzer hat in der Vergangenheit in Braunschweig schon mehrfach auf sich aufmerk-sam gemacht. In drei Braunschweiger Kirchen finden wir ausgezeichnete Altarbilder und Kirchenfenster von ihm. In den Jahren 1981 bis 1982 schuf Adi Holzer das Chorfenster der St. Petri Kirche in Rüningen, 1983 konnten in der Emmauskirche in der Weststadt ebenfalls fünf kleinere und ein großes Christusfenster eingeweiht werden. Im Oktober 1986 wurden Fenster zu Themen der Apokalypse des Johannes im Marienstift einge-weiht. Hierzu hat der Direktor des Marienstiftes, Burkhard Budde, eine interessante Schrift vorgelegt. Auch die Kircherngemeinde St. Petri zu Rüningen stellt die Arbeiten Holzers in einer kleinen Schrift vor.

Adi Holzer wurde 1936 in Stockerau bei Wien geboren. Sein Studium absolvierte er 1955 bis 1960 an der dortigen Akademie für bildende Künste. Danach lebte er als Kunsterzieher in Klagenfurt, siedelte aber schon 1962 nach Kopenhagen um. Holzer reiste in der Folge-zeit durch ganz Europa, nach Ägypten, Israel und in die USA. Die Kunstwelt zählt inzwi-schen rund 100 bedeutende Ausstellungen Adi Holzers. Bereits seit 1967 beteiligt er sich an internationalen Biennalen. Die Liste der Preise, die Holzer für seine Werke weltweit verliehen bekam, ist lang. Um nur einige zu nennen: Die goldene Fügermedaille, der internationale Hugo-von-Montfort-Preis, der Premio del Disegno in Milano sowie der 1. Preis der Kunstausstellung in Madrid sollen als Beispiele genügen.

Holzer beherrscht die Technik des Siebdrucks wie kein anderer Künstler. Seine Blätter sind sorgfältig mit der Hand durchgeriebene Originale, von denen keines dem anderen gleicht. Die Monumentalität seiner Kunst, die sich bereits in den großen graphischen Blättern andeutet, kommt aber erst im Glasfenster machtvoll zur Geltung. Beweise sind bei uns in Braunschweig in großer Zahl vorhanden.

Auch seine Radierungen mit ihren völlig anders gearteten Erfordernissen und Möglichkei-ten, sind eine besondere Herausforderung für Holzer. Er entwickelte auch eine eigen-willige Mischtechnik, die neben Strichätzung und Aquatinta auch den Prägedruck und die Acrylmalerei einbezieht.

Seit Jahren beschäftigt sich Adi Holzer mit biblischen Themen, vergisst aber auch das „tägliche Leben“ nicht. „Zu seinen wichtigsten Begegnungen“, schreibt Walter Koschatzky, Direktor der Graphischen Sammlung Albertina in Wien, „zählt er die mit

Charlie Rivel im Jahre 1965 in Kopenhagen, der zahlreiche weitere mit dem berühmten Clown folgen sollten.“ Mit dessen Enkel Benny Schumann verbindet Holzer eine Freund-schaft, die in Auftritte des bekannten Artisten bei Holzers Vernissagen resultierten. Etliche Charli-Rivel-Bilder sind zu Lebzeiten des genialen Clowns entstanden, und es entstehen immer noch welche, wie Holzer anlässlich seines letzten Besuches in der Braunschweiger Galerie Jaeschke bestätigte.

Seine Ausstellungen bedeuten für den Künstler das, was auch seine Bilder sein wollen: Spiegel und Fenster zur Deutung des Lebens.

Holzer und seine Frau haben aber auch ein soziales Anliegen. Seit mehr als 15 Jahren unterstützen sie ein Heim für behinderte Kinder in Temesvar/Rumänien. Aus dem Verkaufserlös von Repros und Postkarten konnte das Ehepaar ein Ferienheim in den Karpathen bauen.

Die Braunschweiger Karnevalisten freuen sich, dass sie Adi Holzer für die Idee, einen Karnevalsorden zu entwerfen, gewinnen konnten.

2004 – Gaby Albrecht

Gaby Albrecht

Beim großen Büttenabend der Braunschweiger Karneval-Gesellschaft von 1872 e. V. (BKG) am 7. Februar 2004 im großen Saal der Stadthalle zu Braunschweig wird wieder der begehrte Orden „Till – der Schelm – ein Mensch“ verliehen. In diesem Jahr erhält Gaby Albrecht diese Auszeichnung.

Wenn man beim Schlager von der schönsten Altstimme spricht, meint man Gaby Albrecht. Die gebürtige Magdeburgerin zählt zu den großen Stars im deutschen Musikgeschehen.

Mit nur acht Jahren sang Gaby Albrecht bereits im Kinderchor. Die Chorleiterin war von der Stimme so begeistert, dass sie Gaby als Solistin einsetzte und ihr Talent förderte. Doch erst viel später, sie war schon 20, erfüllte sich Gaby Albrecht einen Wunsch: sie nahm Gesangsstunden an der Telemann-Musikschule in Magdeburg, dem sich ein Studium in Weimar anschloss. „Nach der klassischen Ausbildung erhielt ich dann ein Engagement beim Magdeburger Tanzorchester, wo ich viele Erfahrungen in der Unterhaltungsmusik sammeln konnte“, erinnert sich Gaby Albrecht. „Die waren für mich bei meiner Karriere im Show-Geschäft Gold wert!“

In einem Interview mit Uwe Hübner im WDR plauderte sie kürzlich weiteres über sich aus. Sie hat Anfang 1989 den Produzenten Dr. Bernd Meinunger getroffen, der ihr sehr geholfen hat, vorwärts zu kommen. Das war zwei Jahre nach ihrem Schritt in die Selbständigkeit. Zunächst sang sie bei den Pößnecker Musikanten, deshalb die Volksmusik, dann kam 1989 das Angebot, als Solistin aufzutreten. Gaby Albrecht steht zu ihren harmonischen Titeln, ist aber trotzdem stets auf der Suche nach Neuem. Und so singt sie Oper, Operette, Chansons, ja – auch Swing. Für sie heißt Erfolg in erster Linie Genrevielfalt und eine Vielfalt der Gefühle.

Im Jahre 2001 hatte Gaby Albrecht das erste Mal den großen Sprung für eigene Konzerte gemacht. Sie sagte einmal: „Es war das erste Mal, und als so viele Leute kamen, nur um mich zu sehen, das war schön!“

Titel von ihr zu nennen ist erstens nicht nötig, wer summt sie nicht, außerdem würde das den Rahmen sprengen, so viele sind es. Das aktuelle Soloalbum von Gaby Albrecht heißt „Lieder meines Herzens“. Neben einigen bisherigen Erfolgen findet man auch viele neue Titel. Dazu einen Riesenglückwunsch!

Gaby Albrecht ist aber auch ein Familienmensch. Mit ihrem Mann Ernst, dem Ruhepool in der Familie, und ihrem Sohn Jens lebt sie in der Nähe von Braunschweig. Wenn ihre zeitaufwendige Arbeit es erlaubt, ist sie gerne Mutter und Ehefrau, kocht gern, und ist für die Familie da. Ihr Zuhause, abgeschirmt von allen äußeren Einflüssen, ist ihre Kraftquelle. Hier tankt sie wieder auf. –

Gaby Albrecht ist eine Künstlerin, die im Wandel sich selbst und auch ihrer Lebensfreude treu geblieben ist. In Würdigung ihres Humors und der Verbreitung von Freude erhält Gaby Albrecht den Orden „Till – der Schelm – ein Mensch“ für die Session 2003/2004 verliehen.

Sessionsorden 2004/2005

Jörg Extra

Für die kommende Session hat ein echter Kölner den Orden für die Braunschweiger Karneval-Gesellschaft von 1872 e. V. (BKG) entworfen. Es ist der bekannte Illustrator Jörg Extra, dem die Kölner viele Karikaturen über den Karneval zu verdanken haben. Vermittelt hat den Künstler – wie in den Jahren zuvor – der Braunschweiger Galerist Olaf Jaeschke.

Jörg Extra, Jahrgang 1960, wurde in Köln geboren. Nach seinem Studium an der Universität Wuppertal mit dem Abschluss als Diplom-Designer mit dem Schwerpunkt freie Malerei und Illustration arbeitete er zunächst in diversen Werbeagenturen. Seit 1990 ist er als freischaffender Künstler tätig und kann auf eine Vielzahl an Veröffentlichungen zurückblicken. So schuf er mehrere Bilderzyklen zu Kölner Lokalthemen, Architekturstudien in Venedig und New York, zum Christopher Street Day und viele mehr, und arbeitete vor allem als Illustrator für große Verlage und Zeitschriften. „Jörg Extra ist Sammler und Bewahrer gesellschaftlicher Strukturen ohne diese sozial-kritisch zu bewerten“, urteilt die Kunsthistorikerin Margit ten Hoevel.

1995 hatte Extra seine erste eigene Ausstellung beim Schilderfest in Köln. Viele bedeutende Ausstellungen schlossen sich an, so auch 2003 in der Galerie Jaeschke in Braunschweig.

Sein gezielter Einsatz von Farben schafft Spannungsmomente. So kontrastieren häufig die lebendigen Rot- und Orangetöne, wie auch bei dem diesjährigen Session-sorden der BKG, der auch ein Stück Braunschweiger Geschichte widerspiegelt. Der Orden zeigt den Braunschweiger Löwen in einer Form, wie ein Künstler ihn sieht.

Der neue Karnevalsorden der BKG wird, wie Präsident Siegfried Rackwitz erklärte, am großen Büttenabend, der am 22. Januar 2005 stattfindet, an aktive Karnevalisten und Förderer des ältesten deutschen Volksbrauchtums, dem Karneval, verliehen.

2003 – Cindy & Bert

Cindy & Bert

Immer wieder sonntags erklingen Spaniens Gitarren, wenn die Rosen erblühen in Malaga und am Abend der Zigeuner spielt. Das ist der wohlklingende Erfolg von Texten und Melodien voller Lebensfreude, die längst Evergreens geworden sind.

Eng verbunden sind diese Klassiker mit dem Namen des wohl erfolgreichsten deutschen Gesangs-Duos Cindy & Bert.

Ein Traumduo, das bewiesen hat, wie sehr die Musik die Menschen verbindet. Vor allem all jene, die – aus welchen Gründen auch immer – einen Teil ihres Lebensweges nicht Hand in Hand gingen.

30 Jahre – ein Jubiläum, ein Meilenstein in der Bilderbuch-Karriere zweier sympathischer Sänger, die nun wieder gemeinsam in eine zweite Halbzeit starteten.– Ganz sicher in eine gute Zeit!

Sessionsorden 2003/2004

Volker Kühn

der bekannte norddeutsche Künstler, hat für die Braunschweiger Karneval-Gesellschaft von 1872 e.V. (BKG) den Sessionsorden gestaltet. Kühn war von dem Karneval in Braunschweig so begeistert, dass er spontan anbot, auch für die Session 2003/2004 einen Orden zu entwerfen. Der Elefant ist ein Lieblingsmotiv des Künstlers, und so drückt Kühn seine Freude über den Karneval wieder mit einem fröhlichen Elefanten aus, der nicht nur ein Herz für den Karneval hat, sondern auch von sich und dem Karneval sagt: Ich bin super. Dieser Künstlerorden wird erstmals am 11. im 11. an verdiente Mitglieder und Förderer der BKG verliehen.

Seit 1986 verewigt Volker Kühn seine Ideen und Kunst in Objektkästen: dreidimensionale Kunstwerke in denen Freud und Leid eines jeden Menschen erzählt wird. Kleine Momentaufnahmen, die den Betrachter schmunzeln oder laut lachen lassen finden sich auf diesen Bühnen wieder. Die Arbeiten lassen sich thematisch nicht eingrenzen, allen Kunstwerken gemein ist: der Mensch steht immer im Mittelpunkt.

Der Künstler entlarvt Klischeevorstellungen auf eine ironische und spöttische Weise, lenkt den Blick auf Unzulänglichkeiten und Schwächen die wir im Leben an uns oder anderen oft genug haben erfahren müssen. Augenzwinkernd und stets versöhnlich schafft er mit seinen Bildern eine Distanz vom Betrachter zu den eigenen Schwächen, zu Freude, Liebe und Streben nach Erfolg. Die Bühnen des Volker Kühn enthalten Menschen, Tiere und Dinge, die oftmals in den Proportionen und Situationen überzeichnen. Der Elefant als Symboltier taucht häufig in den verschiedensten Situationen auf. Sensibel und stark, groß und grazil, vital und verträumt – Eigenschaften in denen sich auch der Künstler wiederfindet. Der diesjährige Sessionsorden für die Braunschweiger Karneval-Gesellschaft von 1872 e. V. des Künstlers Volker Kühn ist wieder ein Elefant, der freundlich verspielt Herzen balanciert. Ein bisschen frech, ganz wie sein Schöpfer – und wie der Karneval.

2002 – Thommi Baake

Thommi Baake

Ingolf Lück nannte ihn in der SAT.1 Wochenschau „einen der größten Komiker“!
Gemeint ist Thommi Baake, der am 2. Februar 2002 den begehrten Ehrenorden verliehen bekam.

Baake ist aber vor allem als Schauspieler bekannt geworden, so durch die Filme „Die Rettungsflieger“, „Schloß Einstein“, „Polizeiruf 110“ oder „Comedian Harmonists“. Seit 1992 ist er auf Comedy Galas anzutreffen, so im „Quatsch Comedy Club“ oder in der NDR-Spätshow „Lippes Lachmix“, im RTL Samstag Spät Nachts ebenso wie in Brisko Schneiders Jahrhundertshow.

Das Leben von Thommi Baake ist bunt, bunt wie seine Schauspielerwelt. Sprachlich sehr begabt – er spricht außer Deutsch und Englisch auch Hessisch, Bayrisch, Sächsisch, Berlinerisch und Deutsch-Italienisch. Wann er geboren wurde, weiss man nicht. Im Reiseführer „Mit dem Dreirad durch´s wilde Tirol“ kommt man dem Datum näher. Zitat: „Wahrscheinlich wurde Thommi Baake am 1. April 1902 oder am 14. Dezember 1962 geboren“.

Sessionsorden 2002/2003

Wolfgang Loesche

Mit der Symbolfigur der Braunschweiger Karneval-Gesellschaft „Till Eulenspiegel“ hat er sein „Denkmal“ gesetzt. Wolfgang Loesche wurde 1947 in Gotha geboren, machte zunächst eine Ausbildung als Farblitograph und studierte danach Malerei und Grafik in Bielefeld, später Kunst-pädagogik und Politikwissenschaften an der Universität in Paderborn. Seit 1980 hat er weltweit ausgestellt und zählt zu den bedeutendsten Künstlern seiner Art. Er fühlt sich beispielsweise mit Walt Disneys Donald Duck in guter Gesellschaft und meint: „Die Widrigkeiten dieser Welt müssen ausbalanciert werden. Donald ist da schon weiter.“ Diese Worte könnte man auch dem Till Eulenspiegel in den Mund legen, der mit seinem schelmischen Lächeln dem Betrachter des neuen Ordens viel zu sagen hat.

2001 – Latchezar Pravtchev

Latchezar Pravtchev

Latchezar Pravtchev wurde 1956 in Sofia geboren und in der deutschen Sprache erzogen. Zunächst absolvierte Pravtchev ein Chemiestudium. Schon während seiner anschließenden Militärzeit machte er im Chor Karriere, die ihm erste Erfolge brachte. Im Anschluss an diese Zeit ging Pravtchev an das Konservatorium in Sofia und machte als Preisträger eines internationalen Gesangwettbewerbs auf sich aufmerksam. Er erhielt ein zweijähriges Stipendium an der Mailänder Scala, wo er u.a. mit Placido Domingo im Troubadur auf der Bühne stand. Nach Auftritten in Italien und einem Engagement als lyrischer Tenor an der Nationaloper Sofia hatte er 1984 sein erstes deutsches Engagement als Tenor am Staatstheater Braunschweig unter Heribert Esser und Mario Krüger.

Hier in Braunschweig erhielt Latchezar Pravtchev 1995 die deutsche Staatsbürger-schaft und heiratete eine echte Braunschweigerin. Seit 1989 ist der gefeierte Künstler an der Staatsoper Hannover als Erster Italienische Tenor verpflichtet und wurde 1998 zum Kammersänger ernannt.

Mit Braunschweig verbindet Pravtchev nicht nur Familie, Freunde und sein Publikum, sondern auch sein großes Engagement im Millenium-Projekt am Madamenweg. Viele bedeutende Künstler hat der Sänger schon zu Benefiz-Konzerten zugunsten krebskranker Kinder nach Braunschweig geholt.