2006 – Angelika Milster

Angelika Milster

Angelika Milster – was für eine Frau! Sie ist Sängerin, Schauspielerin, Musicalstar – kurz – sie ist eine Ausnahmekünstlerin. Eine Ausnahmekünstlerin, die trotz ihrer Erfolge Mensch geblieben ist. Und die auch an die Ärmsten denkt, an die hungernden Kinder dieser Welt.

Angelika Milster wurde im Mecklenburgischen Neustrelitz geboren und wuchs in der Hansestadt Hamburg auf. Ihre Liebe zur Musik entdeckte sie schon früh. Bereits mit zwölf Jahren begann sie mit dem Gesangsunterricht, und fortan bestimmte der Wunsch, eine künstlerische Laufbahn einzuschlagen, ihren Lebensweg. Sie besuchte in Hamburg die renommierte Schauspielschule von Margot Höpfner und erhielt dort eine fundierte Ausbildung in den Fächern Gesang, Schauspiel, Tanz und Pantomime.

Schon 1985 erhielt sie ihre erste eigene Fernsehsendung „Mein Musicalhaus“. Viele Bühnen hat die großartige Künstlerin bespielt, auch das Ausland war hellhörig geworden. Für die große Europatournee im Jahr 1988 wählte Andrew Lloyd Webber keine andere als Angelika Milster für eine Hauptrolle aus. Mit der Kurt-Weil-Revue aus dem Theater des Westens in Berlin gastierte sie 1991 in Paris und Washington und riß auch dort das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin.

Auch im Fernsehen ist Angelika Milster eine vielgefragte Schauspielerin und Sängerin. Kaum eine bedeutende Show ohne sie. In Zusammenarbeit mit dem Produzenten Ralph Siegel kam 1997 die CD „Die größten Hits der Filmgeschichte“ auf den Markt, gefolgt von einer Vielzahl weiterer Alben.

Die Kirchenkonzerte führen Angelika Milster weiter quer durch Deutschland. Überall ausverkaufte Hallen. Sie musste sich für diese Konzerte ein vollkommen neues Repertoire erarbeiten und lernen, ihre Gesangstechnik den speziellen akustischen Bedürfnissen von Kirchengebäuden anzupassen. Sie schaffte es auf ihre ganz eigene Art.

Angelika Milster hatte niemals den Anspruch, dem Feuilleton zu gefallen, sondern sie war einzig und allein beflügelt von der Lust zu musizieren und dem Wunsch, ihrem Publikum Freude zu bereiten.

Angelika Milster findet bei all ihrer Arbeit aber auch noch Zeit für die Menschen, die sich nicht auf der Sonnenseite des Lebens aufhalten. Sie unterstützt seit Jahren die Deutsche Welthungerhilfe und besuchte kürzlich mit ihrem Mann das „kinder paradise“ in Ghana. Nachdem sie dort das Leid gesehen hatte, übernahm sie spontan die Schirmherrschaft für das Projekt.

Für ihre Verdienste um die Verbreitung von Freude, die sie bei uns abertausenden Menschen immer wieder bringt, aber auch für ihr Engagement in den ärmsten Ländern der Erde, sagt die Braunschweiger Karneval-Gesellschaft von 1872 e. V. „Danke!“. Angelika Milster erhielt am großen Büttenabend am 4. Februar 2006 in der Stadthalle den begehrten Orden „Till – der Schelm – ein Mensch“ verliehen.

Sessionsorden 2006/2007

James Rizzi

Schon seit Jahren gibt die Braunschweiger Karneval-Gesellschaft von 1872 e. V. (BKG) mit Hilfe des Galeristen Olaf Jaeschke von Künstlerhand entworfene Orden heraus.

Im letzten Jahr gestaltete Adi Holzer den Orden, für die kommende Session schuf James Rizzi den Karnevalsorden, der ab dem 11.11. an verdiente Karnevalisten und Förderer der BKG verliehen wird.
Der Künstler James Rizzi wurde 1950 in Brooklyn/New York geboren und machte 1974 seinen Abschluss in Bildender Kunst an der University of Florida. Im gleichen Jahr machte er mit Gemälden und Drucken am Washington Sqare und in Brooklyn Heights von sich reden.

Sein künstlerischer Aufstieg und der damit verbundene Bekanntheitsgrad ist beispiellos. Rizzi entwarf Albumcavers, der Tom Tom Club veröffentlichte Musikvideos, animiert durch Rizzi-Figuren, er entwarf für die Fuji Bank ein Sparbuch, für Yanoman Toys ein Puzzle und war immer wieder mit bedeutenden Ausstellungen unterwegs. 1992 kam es zur Buchveröffentlichung „Rizzi“ mit Beiträgen von Glenn O´Brien, die Weralit AG aus Hannover beauftragte ihn mit architektonischer Malerei, und ein Jahr später entwarf Rizzi für den Europaboxmeister Henry Maske gar einen Boxmantel.
James Rizzi war inzwischen überall bekannt.

Ob er für die Rosenthal Porzellan-Manufaktur Entwürfe von Vasen, Dosen und Kannen vorlegte, oder für Phillip Morris Aschenbecher entwarf, er ist heute auf den ganzen Welt gefragt.
In Braunschweig machte sich Rizzi einen Namen mit dem Rizzi-Haus, das zunächst umstritten war, in der Zwischenzeit aber nicht mehr aus Braunschweig wegzudenken ist. Hunderttausende Besucher aus der ganzen Welt sind schon nach Braunschweig gekommen, um dieses Haus zu sehen.

Bunt, schrill, schräg, so wird das Rizzi-Haus in einer Broschüre genannt. Das wohl fröhlichste Haus Deutschlands, das Happy Rizzi House, steht seit 1998 in Braunschweig. Ernst-Johann Zauner schrieb über Rizzis Werk einmal: „Die häufig dreidimensionalen, ausgelassenen, lustigen und farbenfrohen Werke sind eine Hommage an das pulsierende Leben der Millionenmetropole. Doch neben seinem malerischen und grafischen Werk fühlt sich Rizzi immer wieder von ungewöhnlichen Projekten magisch angezogen.“
Ausschnitte aus dem Happy Rizzi House hat der Künstler nun für einen Karnevalsorden der BKG ausgewählt. Über diesem Kunstwerk thront die Narrenkappe mit dem Wappen der Braunschweiger Karneval-Gesellschaft.

Dieser neue Karnevalsorden erweitert die Galerie der Orden, die man heute schon getrost eine „Kunstgalerie“ nennen darf.