Sessionsorden 2007/2008

Herman Reichold

Herman ist der Künstler, der ihn schuf, den Orden mit zwei „O„: den Leoorden. Der Braunschweiger Galerist Olaf Jaeschke stellte, wie in den vergangenen Jahren, den Kontakt zu diesem international bekannten Künstler her.

Der Maler und Zeichner Herman (eigentlich Herman Reichold) stellt sich mit seinen Arbeiten in eine Tradition, die der Betrachter hierzulande allenfalls mit angloamerikanischer Kunst in Verbindung bringt. Angelehnt an die Zeichenkunst der Comics bedienen sich seine Bilder ähnlich wie die der amerikanisch Pop-Artisten Keith Haring oder James Rizzi (der übrigens den letzten Orden der BKG schuf) einer einfachen, sehr klaren Bildersprache. Doch wie schon die Nachfolgegeneration der Pop-art bewiesen hat, erklärt dies nur den ersten Eindruck. Denn schließlich liegt vielen Arbeiten ein gesellschaftlich relevantes Thema zugrunde, setzen sie sich mit Fantasie und einem nicht geringen Maß an Humor tatsächlich mit entscheidenden Fragen auseinander. Voller Satire und Biss sind die Vignetten Hermans.

Der diesjährige Sessionsorden der BKG, den Herman schuf, zeigt einen fröhlichen Braunschweiger Löwen, der in den Farben der Gesellschaft gekleidet ist: Rot, Weiß, Grün, Gelb. Er hält ein Banner in die Höhe, auf der die Session 2007/2008 abzulesen ist.

Herman mit einem „n“, 1959 in Paderborn geboren, gehört seit geraumer Zeit zu den profiliertesten und erfolgreichsten Pop-Malern unserer Tage. Neben seinem künstlerischen Können machen speziell Ecken und Kanten seine Bilder unverwechselbar. Herman, ein passionierter Radfahrer, lebt und arbeitet in Paderborn. Mit über 130 Ausstellungen in ganz Europa zählt er längst zu den bekanntesten Künstlern in Deutschland.

Professor Christian Kvasnicka, Direktor des Art Collectors Club Wien, schrieb über Herman folgendes: „Herman setzt in seiner Arbeit Symbole. Er versucht in seinen Bildern menschliche und geistige Situationen zu zeichnen, die in einer scheinbar einfachen Haptik sehr schnell zum Betrachter durchdringen können. Obwohl das Erfassen und der Ausdruck in kürzester Zeit realisierbar wird, sind die Inhalte dennoch tiefgründig, mystisch, beglückend und erschreckend.

Herman ist nicht nur ein hervorragender Zeichner, sondern er versucht dieses zeichnerische Talent in perfekt gearbeiteten Leinwandbildern neu zu formulieren. Also ein Karikaturist, der sich des Mediums der klassischen Malerei bedient. Seine scheinbar immer wieder gleichartig kubistischen Formen finden in ihrem Zueinander und Gegeneinander nicht nur eine reale Aussage, sondern zeichnen auch ähnlich einem Strichcode Zustände und abstrakte Begegnungen, die miteinander kommuniziere und eine höchst sensible Ausdrucksform erreichen…“

Dieser neu geschaffene Leoorden wurde erstmals am 11.11. in der Dornse an Persönlichkeiten der Stadt sowie an Sponsoren und Mitglieder der Gesellschaft verliehen.

2006 – Angelika Milster

Angelika Milster

Angelika Milster – was für eine Frau! Sie ist Sängerin, Schauspielerin, Musicalstar – kurz – sie ist eine Ausnahmekünstlerin. Eine Ausnahmekünstlerin, die trotz ihrer Erfolge Mensch geblieben ist. Und die auch an die Ärmsten denkt, an die hungernden Kinder dieser Welt.

Angelika Milster wurde im Mecklenburgischen Neustrelitz geboren und wuchs in der Hansestadt Hamburg auf. Ihre Liebe zur Musik entdeckte sie schon früh. Bereits mit zwölf Jahren begann sie mit dem Gesangsunterricht, und fortan bestimmte der Wunsch, eine künstlerische Laufbahn einzuschlagen, ihren Lebensweg. Sie besuchte in Hamburg die renommierte Schauspielschule von Margot Höpfner und erhielt dort eine fundierte Ausbildung in den Fächern Gesang, Schauspiel, Tanz und Pantomime.

Schon 1985 erhielt sie ihre erste eigene Fernsehsendung „Mein Musicalhaus“. Viele Bühnen hat die großartige Künstlerin bespielt, auch das Ausland war hellhörig geworden. Für die große Europatournee im Jahr 1988 wählte Andrew Lloyd Webber keine andere als Angelika Milster für eine Hauptrolle aus. Mit der Kurt-Weil-Revue aus dem Theater des Westens in Berlin gastierte sie 1991 in Paris und Washington und riß auch dort das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin.

Auch im Fernsehen ist Angelika Milster eine vielgefragte Schauspielerin und Sängerin. Kaum eine bedeutende Show ohne sie. In Zusammenarbeit mit dem Produzenten Ralph Siegel kam 1997 die CD „Die größten Hits der Filmgeschichte“ auf den Markt, gefolgt von einer Vielzahl weiterer Alben.

Die Kirchenkonzerte führen Angelika Milster weiter quer durch Deutschland. Überall ausverkaufte Hallen. Sie musste sich für diese Konzerte ein vollkommen neues Repertoire erarbeiten und lernen, ihre Gesangstechnik den speziellen akustischen Bedürfnissen von Kirchengebäuden anzupassen. Sie schaffte es auf ihre ganz eigene Art.

Angelika Milster hatte niemals den Anspruch, dem Feuilleton zu gefallen, sondern sie war einzig und allein beflügelt von der Lust zu musizieren und dem Wunsch, ihrem Publikum Freude zu bereiten.

Angelika Milster findet bei all ihrer Arbeit aber auch noch Zeit für die Menschen, die sich nicht auf der Sonnenseite des Lebens aufhalten. Sie unterstützt seit Jahren die Deutsche Welthungerhilfe und besuchte kürzlich mit ihrem Mann das „kinder paradise“ in Ghana. Nachdem sie dort das Leid gesehen hatte, übernahm sie spontan die Schirmherrschaft für das Projekt.

Für ihre Verdienste um die Verbreitung von Freude, die sie bei uns abertausenden Menschen immer wieder bringt, aber auch für ihr Engagement in den ärmsten Ländern der Erde, sagt die Braunschweiger Karneval-Gesellschaft von 1872 e. V. „Danke!“. Angelika Milster erhielt am großen Büttenabend am 4. Februar 2006 in der Stadthalle den begehrten Orden „Till – der Schelm – ein Mensch“ verliehen.

Sessionsorden 2006/2007

James Rizzi

Schon seit Jahren gibt die Braunschweiger Karneval-Gesellschaft von 1872 e. V. (BKG) mit Hilfe des Galeristen Olaf Jaeschke von Künstlerhand entworfene Orden heraus.

Im letzten Jahr gestaltete Adi Holzer den Orden, für die kommende Session schuf James Rizzi den Karnevalsorden, der ab dem 11.11. an verdiente Karnevalisten und Förderer der BKG verliehen wird.
Der Künstler James Rizzi wurde 1950 in Brooklyn/New York geboren und machte 1974 seinen Abschluss in Bildender Kunst an der University of Florida. Im gleichen Jahr machte er mit Gemälden und Drucken am Washington Sqare und in Brooklyn Heights von sich reden.

Sein künstlerischer Aufstieg und der damit verbundene Bekanntheitsgrad ist beispiellos. Rizzi entwarf Albumcavers, der Tom Tom Club veröffentlichte Musikvideos, animiert durch Rizzi-Figuren, er entwarf für die Fuji Bank ein Sparbuch, für Yanoman Toys ein Puzzle und war immer wieder mit bedeutenden Ausstellungen unterwegs. 1992 kam es zur Buchveröffentlichung „Rizzi“ mit Beiträgen von Glenn O´Brien, die Weralit AG aus Hannover beauftragte ihn mit architektonischer Malerei, und ein Jahr später entwarf Rizzi für den Europaboxmeister Henry Maske gar einen Boxmantel.
James Rizzi war inzwischen überall bekannt.

Ob er für die Rosenthal Porzellan-Manufaktur Entwürfe von Vasen, Dosen und Kannen vorlegte, oder für Phillip Morris Aschenbecher entwarf, er ist heute auf den ganzen Welt gefragt.
In Braunschweig machte sich Rizzi einen Namen mit dem Rizzi-Haus, das zunächst umstritten war, in der Zwischenzeit aber nicht mehr aus Braunschweig wegzudenken ist. Hunderttausende Besucher aus der ganzen Welt sind schon nach Braunschweig gekommen, um dieses Haus zu sehen.

Bunt, schrill, schräg, so wird das Rizzi-Haus in einer Broschüre genannt. Das wohl fröhlichste Haus Deutschlands, das Happy Rizzi House, steht seit 1998 in Braunschweig. Ernst-Johann Zauner schrieb über Rizzis Werk einmal: „Die häufig dreidimensionalen, ausgelassenen, lustigen und farbenfrohen Werke sind eine Hommage an das pulsierende Leben der Millionenmetropole. Doch neben seinem malerischen und grafischen Werk fühlt sich Rizzi immer wieder von ungewöhnlichen Projekten magisch angezogen.“
Ausschnitte aus dem Happy Rizzi House hat der Künstler nun für einen Karnevalsorden der BKG ausgewählt. Über diesem Kunstwerk thront die Narrenkappe mit dem Wappen der Braunschweiger Karneval-Gesellschaft.

Dieser neue Karnevalsorden erweitert die Galerie der Orden, die man heute schon getrost eine „Kunstgalerie“ nennen darf.

2005 – Gaby Baginsky

Gaby Baginsky

Beim großen Büttenabend der Braunschweiger Karneval-Gesellschaft von 1872 e. V. (BKG) am 22. Januar 2005 im großen Saal der Stadthalle zu Braunschweig wird wieder der begehrte Orden „Till – der Schelm – ein Mensch“ verliehen. In dieser Session zum 22. Mal. Die Auszeichnung bekommt eine temperamentvolle Frau, die uns mit ihren heiteren, aber trotzdem niveauvollen deutschen Schlagern seit mehr als 30 Jahren Freude bringt: Gaby Baginsky.

Die quirlige Gaby Baginsky wurde in Niedersachsen geboren. Aus ihrem Alter macht sie keinen Hehl; einer ihrer letzten Schlager, „Mit 50 ist das Leben eben lang noch nicht vorbei“, verrät es uns. Schon mit 16 Jahren sang sie auf einer Bühne im Münsterland, die erste Schallplatte ließ nicht lange auf sich warten. Mehr als 70 Singles und an die 20 Longplays hat sie seit dem auf den Markt gebracht, darunter auch den immer noch gespielten Titel „Der Rum von Barbados“. 25 Mal konnte man die Künstlerin in der ZDF-Hitparade bewundern, mehr als 30 Mal in der SWR-Schlagerparade. In den Fernsehsendungen „Die goldene Eins“, „Wunschbox“, „Feste der Volksmusik“, „Immer wieder Sonntags“, „Musikantenscheune“, „Musik liegt in der Luft“ und vielen, vielen anderen ist Gaby Baginsky ein stets gern gesehener und gehörter Gast. Sie bringt mit ihren Liedern Sonnenschein in die deutschen TV-Stuben. Stimmung, frohe Laune, Ausgelassenheit, ehrlicher Humor und Pep gehören neben der ausgezeichneten Stimme zu ihren „Markenzeichen“.

Die wohl besten Alben von Gaby Baginsky sind die in den Jahren 2003/2004 herausgekommenen mit den Titeln „Echte Wunder“ und „So ist das Leben“. Mit den Auskoppelungen „Mit 50 ist das Leben eben lang noch nicht vorbei“ und „Man kann nicht immer nur gewinnen“ landete sie Top-Hits, die sich vier Monate in den Maxi Media Control Schlagercharts hielten. Gaby Baginsky zählt zu den besten und beliebtesten Schlagersängerinnen Deutschlands. Deshalb kann man sie nicht oft genug an einen ihrer frühen Schlager erinnern: „Häng die Gitarre nicht an den Nagel“.

Sessionsorden 2005/2006

Adi Holzer

der bei Wien geboren wurde und seit fast 40 Jahren in der Nähe von Kopenhagen lebt, ist nicht nur weltweit als Künstler bekannt, er hat auch in Braun-schweig bedeutende Spuren hinterlassen.

Der Braunschweiger Karneval-Gesellschaft von 1872 e. V. (BKG) ist es in diesem Jahr mit Hilfe des Galeristen Olaf Jaeschke gelungen, Adi Holzer zu bewegen, den Karnevals-orden für die Session 2005/2006 zu entwerfen. Nachdem man Holzer im Januar 2005 bat, sich einmal Gedanken über einen solchen Orden zu machen, reagierte er prompt. Schon Ende Januar schickte er den Entwurf eines „Janus-Till“ mit den Worten: „Es war mir eine Freude, Ihnen dienen zu können.“ Dieser Orden erweitert die Reihe künstlerisch gestalteter Orden um ein besonders schönes Exemplar. Am 11. im 11., dem Beginn der närrischen Zeit, sowie am Büttenabend der BKG am 4. Februar 2006, wird der Orden an verdienstvolle Mitglieder und Sponsoren verliehen.

Adi Holzer hat in der Vergangenheit in Braunschweig schon mehrfach auf sich aufmerk-sam gemacht. In drei Braunschweiger Kirchen finden wir ausgezeichnete Altarbilder und Kirchenfenster von ihm. In den Jahren 1981 bis 1982 schuf Adi Holzer das Chorfenster der St. Petri Kirche in Rüningen, 1983 konnten in der Emmauskirche in der Weststadt ebenfalls fünf kleinere und ein großes Christusfenster eingeweiht werden. Im Oktober 1986 wurden Fenster zu Themen der Apokalypse des Johannes im Marienstift einge-weiht. Hierzu hat der Direktor des Marienstiftes, Burkhard Budde, eine interessante Schrift vorgelegt. Auch die Kircherngemeinde St. Petri zu Rüningen stellt die Arbeiten Holzers in einer kleinen Schrift vor.

Adi Holzer wurde 1936 in Stockerau bei Wien geboren. Sein Studium absolvierte er 1955 bis 1960 an der dortigen Akademie für bildende Künste. Danach lebte er als Kunsterzieher in Klagenfurt, siedelte aber schon 1962 nach Kopenhagen um. Holzer reiste in der Folge-zeit durch ganz Europa, nach Ägypten, Israel und in die USA. Die Kunstwelt zählt inzwi-schen rund 100 bedeutende Ausstellungen Adi Holzers. Bereits seit 1967 beteiligt er sich an internationalen Biennalen. Die Liste der Preise, die Holzer für seine Werke weltweit verliehen bekam, ist lang. Um nur einige zu nennen: Die goldene Fügermedaille, der internationale Hugo-von-Montfort-Preis, der Premio del Disegno in Milano sowie der 1. Preis der Kunstausstellung in Madrid sollen als Beispiele genügen.

Holzer beherrscht die Technik des Siebdrucks wie kein anderer Künstler. Seine Blätter sind sorgfältig mit der Hand durchgeriebene Originale, von denen keines dem anderen gleicht. Die Monumentalität seiner Kunst, die sich bereits in den großen graphischen Blättern andeutet, kommt aber erst im Glasfenster machtvoll zur Geltung. Beweise sind bei uns in Braunschweig in großer Zahl vorhanden.

Auch seine Radierungen mit ihren völlig anders gearteten Erfordernissen und Möglichkei-ten, sind eine besondere Herausforderung für Holzer. Er entwickelte auch eine eigen-willige Mischtechnik, die neben Strichätzung und Aquatinta auch den Prägedruck und die Acrylmalerei einbezieht.

Seit Jahren beschäftigt sich Adi Holzer mit biblischen Themen, vergisst aber auch das „tägliche Leben“ nicht. „Zu seinen wichtigsten Begegnungen“, schreibt Walter Koschatzky, Direktor der Graphischen Sammlung Albertina in Wien, „zählt er die mit

Charlie Rivel im Jahre 1965 in Kopenhagen, der zahlreiche weitere mit dem berühmten Clown folgen sollten.“ Mit dessen Enkel Benny Schumann verbindet Holzer eine Freund-schaft, die in Auftritte des bekannten Artisten bei Holzers Vernissagen resultierten. Etliche Charli-Rivel-Bilder sind zu Lebzeiten des genialen Clowns entstanden, und es entstehen immer noch welche, wie Holzer anlässlich seines letzten Besuches in der Braunschweiger Galerie Jaeschke bestätigte.

Seine Ausstellungen bedeuten für den Künstler das, was auch seine Bilder sein wollen: Spiegel und Fenster zur Deutung des Lebens.

Holzer und seine Frau haben aber auch ein soziales Anliegen. Seit mehr als 15 Jahren unterstützen sie ein Heim für behinderte Kinder in Temesvar/Rumänien. Aus dem Verkaufserlös von Repros und Postkarten konnte das Ehepaar ein Ferienheim in den Karpathen bauen.

Die Braunschweiger Karnevalisten freuen sich, dass sie Adi Holzer für die Idee, einen Karnevalsorden zu entwerfen, gewinnen konnten.

2004 – Gaby Albrecht

Gaby Albrecht

Beim großen Büttenabend der Braunschweiger Karneval-Gesellschaft von 1872 e. V. (BKG) am 7. Februar 2004 im großen Saal der Stadthalle zu Braunschweig wird wieder der begehrte Orden „Till – der Schelm – ein Mensch“ verliehen. In diesem Jahr erhält Gaby Albrecht diese Auszeichnung.

Wenn man beim Schlager von der schönsten Altstimme spricht, meint man Gaby Albrecht. Die gebürtige Magdeburgerin zählt zu den großen Stars im deutschen Musikgeschehen.

Mit nur acht Jahren sang Gaby Albrecht bereits im Kinderchor. Die Chorleiterin war von der Stimme so begeistert, dass sie Gaby als Solistin einsetzte und ihr Talent förderte. Doch erst viel später, sie war schon 20, erfüllte sich Gaby Albrecht einen Wunsch: sie nahm Gesangsstunden an der Telemann-Musikschule in Magdeburg, dem sich ein Studium in Weimar anschloss. „Nach der klassischen Ausbildung erhielt ich dann ein Engagement beim Magdeburger Tanzorchester, wo ich viele Erfahrungen in der Unterhaltungsmusik sammeln konnte“, erinnert sich Gaby Albrecht. „Die waren für mich bei meiner Karriere im Show-Geschäft Gold wert!“

In einem Interview mit Uwe Hübner im WDR plauderte sie kürzlich weiteres über sich aus. Sie hat Anfang 1989 den Produzenten Dr. Bernd Meinunger getroffen, der ihr sehr geholfen hat, vorwärts zu kommen. Das war zwei Jahre nach ihrem Schritt in die Selbständigkeit. Zunächst sang sie bei den Pößnecker Musikanten, deshalb die Volksmusik, dann kam 1989 das Angebot, als Solistin aufzutreten. Gaby Albrecht steht zu ihren harmonischen Titeln, ist aber trotzdem stets auf der Suche nach Neuem. Und so singt sie Oper, Operette, Chansons, ja – auch Swing. Für sie heißt Erfolg in erster Linie Genrevielfalt und eine Vielfalt der Gefühle.

Im Jahre 2001 hatte Gaby Albrecht das erste Mal den großen Sprung für eigene Konzerte gemacht. Sie sagte einmal: „Es war das erste Mal, und als so viele Leute kamen, nur um mich zu sehen, das war schön!“

Titel von ihr zu nennen ist erstens nicht nötig, wer summt sie nicht, außerdem würde das den Rahmen sprengen, so viele sind es. Das aktuelle Soloalbum von Gaby Albrecht heißt „Lieder meines Herzens“. Neben einigen bisherigen Erfolgen findet man auch viele neue Titel. Dazu einen Riesenglückwunsch!

Gaby Albrecht ist aber auch ein Familienmensch. Mit ihrem Mann Ernst, dem Ruhepool in der Familie, und ihrem Sohn Jens lebt sie in der Nähe von Braunschweig. Wenn ihre zeitaufwendige Arbeit es erlaubt, ist sie gerne Mutter und Ehefrau, kocht gern, und ist für die Familie da. Ihr Zuhause, abgeschirmt von allen äußeren Einflüssen, ist ihre Kraftquelle. Hier tankt sie wieder auf. –

Gaby Albrecht ist eine Künstlerin, die im Wandel sich selbst und auch ihrer Lebensfreude treu geblieben ist. In Würdigung ihres Humors und der Verbreitung von Freude erhält Gaby Albrecht den Orden „Till – der Schelm – ein Mensch“ für die Session 2003/2004 verliehen.

Sessionsorden 2004/2005

Jörg Extra

Für die kommende Session hat ein echter Kölner den Orden für die Braunschweiger Karneval-Gesellschaft von 1872 e. V. (BKG) entworfen. Es ist der bekannte Illustrator Jörg Extra, dem die Kölner viele Karikaturen über den Karneval zu verdanken haben. Vermittelt hat den Künstler – wie in den Jahren zuvor – der Braunschweiger Galerist Olaf Jaeschke.

Jörg Extra, Jahrgang 1960, wurde in Köln geboren. Nach seinem Studium an der Universität Wuppertal mit dem Abschluss als Diplom-Designer mit dem Schwerpunkt freie Malerei und Illustration arbeitete er zunächst in diversen Werbeagenturen. Seit 1990 ist er als freischaffender Künstler tätig und kann auf eine Vielzahl an Veröffentlichungen zurückblicken. So schuf er mehrere Bilderzyklen zu Kölner Lokalthemen, Architekturstudien in Venedig und New York, zum Christopher Street Day und viele mehr, und arbeitete vor allem als Illustrator für große Verlage und Zeitschriften. „Jörg Extra ist Sammler und Bewahrer gesellschaftlicher Strukturen ohne diese sozial-kritisch zu bewerten“, urteilt die Kunsthistorikerin Margit ten Hoevel.

1995 hatte Extra seine erste eigene Ausstellung beim Schilderfest in Köln. Viele bedeutende Ausstellungen schlossen sich an, so auch 2003 in der Galerie Jaeschke in Braunschweig.

Sein gezielter Einsatz von Farben schafft Spannungsmomente. So kontrastieren häufig die lebendigen Rot- und Orangetöne, wie auch bei dem diesjährigen Session-sorden der BKG, der auch ein Stück Braunschweiger Geschichte widerspiegelt. Der Orden zeigt den Braunschweiger Löwen in einer Form, wie ein Künstler ihn sieht.

Der neue Karnevalsorden der BKG wird, wie Präsident Siegfried Rackwitz erklärte, am großen Büttenabend, der am 22. Januar 2005 stattfindet, an aktive Karnevalisten und Förderer des ältesten deutschen Volksbrauchtums, dem Karneval, verliehen.

2003 – Cindy & Bert

Cindy & Bert

Immer wieder sonntags erklingen Spaniens Gitarren, wenn die Rosen erblühen in Malaga und am Abend der Zigeuner spielt. Das ist der wohlklingende Erfolg von Texten und Melodien voller Lebensfreude, die längst Evergreens geworden sind.

Eng verbunden sind diese Klassiker mit dem Namen des wohl erfolgreichsten deutschen Gesangs-Duos Cindy & Bert.

Ein Traumduo, das bewiesen hat, wie sehr die Musik die Menschen verbindet. Vor allem all jene, die – aus welchen Gründen auch immer – einen Teil ihres Lebensweges nicht Hand in Hand gingen.

30 Jahre – ein Jubiläum, ein Meilenstein in der Bilderbuch-Karriere zweier sympathischer Sänger, die nun wieder gemeinsam in eine zweite Halbzeit starteten.– Ganz sicher in eine gute Zeit!

Sessionsorden 2003/2004

Volker Kühn

der bekannte norddeutsche Künstler, hat für die Braunschweiger Karneval-Gesellschaft von 1872 e.V. (BKG) den Sessionsorden gestaltet. Kühn war von dem Karneval in Braunschweig so begeistert, dass er spontan anbot, auch für die Session 2003/2004 einen Orden zu entwerfen. Der Elefant ist ein Lieblingsmotiv des Künstlers, und so drückt Kühn seine Freude über den Karneval wieder mit einem fröhlichen Elefanten aus, der nicht nur ein Herz für den Karneval hat, sondern auch von sich und dem Karneval sagt: Ich bin super. Dieser Künstlerorden wird erstmals am 11. im 11. an verdiente Mitglieder und Förderer der BKG verliehen.

Seit 1986 verewigt Volker Kühn seine Ideen und Kunst in Objektkästen: dreidimensionale Kunstwerke in denen Freud und Leid eines jeden Menschen erzählt wird. Kleine Momentaufnahmen, die den Betrachter schmunzeln oder laut lachen lassen finden sich auf diesen Bühnen wieder. Die Arbeiten lassen sich thematisch nicht eingrenzen, allen Kunstwerken gemein ist: der Mensch steht immer im Mittelpunkt.

Der Künstler entlarvt Klischeevorstellungen auf eine ironische und spöttische Weise, lenkt den Blick auf Unzulänglichkeiten und Schwächen die wir im Leben an uns oder anderen oft genug haben erfahren müssen. Augenzwinkernd und stets versöhnlich schafft er mit seinen Bildern eine Distanz vom Betrachter zu den eigenen Schwächen, zu Freude, Liebe und Streben nach Erfolg. Die Bühnen des Volker Kühn enthalten Menschen, Tiere und Dinge, die oftmals in den Proportionen und Situationen überzeichnen. Der Elefant als Symboltier taucht häufig in den verschiedensten Situationen auf. Sensibel und stark, groß und grazil, vital und verträumt – Eigenschaften in denen sich auch der Künstler wiederfindet. Der diesjährige Sessionsorden für die Braunschweiger Karneval-Gesellschaft von 1872 e. V. des Künstlers Volker Kühn ist wieder ein Elefant, der freundlich verspielt Herzen balanciert. Ein bisschen frech, ganz wie sein Schöpfer – und wie der Karneval.

2002 – Thommi Baake

Thommi Baake

Ingolf Lück nannte ihn in der SAT.1 Wochenschau „einen der größten Komiker“!
Gemeint ist Thommi Baake, der am 2. Februar 2002 den begehrten Ehrenorden verliehen bekam.

Baake ist aber vor allem als Schauspieler bekannt geworden, so durch die Filme „Die Rettungsflieger“, „Schloß Einstein“, „Polizeiruf 110“ oder „Comedian Harmonists“. Seit 1992 ist er auf Comedy Galas anzutreffen, so im „Quatsch Comedy Club“ oder in der NDR-Spätshow „Lippes Lachmix“, im RTL Samstag Spät Nachts ebenso wie in Brisko Schneiders Jahrhundertshow.

Das Leben von Thommi Baake ist bunt, bunt wie seine Schauspielerwelt. Sprachlich sehr begabt – er spricht außer Deutsch und Englisch auch Hessisch, Bayrisch, Sächsisch, Berlinerisch und Deutsch-Italienisch. Wann er geboren wurde, weiss man nicht. Im Reiseführer „Mit dem Dreirad durch´s wilde Tirol“ kommt man dem Datum näher. Zitat: „Wahrscheinlich wurde Thommi Baake am 1. April 1902 oder am 14. Dezember 1962 geboren“.